Mein T-Rex 600 soll in einen Rumpf verbaut werden.
Schöne Rümpfe für den 600er findet man hier (Stichworte zum googlen: Heli Fuselages / Scale Fuselages)
... aber eigentlich will ich keinen Helikopter, den man sonst auf jedem Flugplatz findet. Auf meiner Suche stiess ich schliesslich auf einen vorbildlosen Kunstflugrumpf von Graupner, gefertigt für den Mega Star 50.
Das Design und die Fotos auf der Graupner Verpackung waren potthässlich - kein Wunder kaufte den keiner. Der Rumpf selbst ist nämlich: Wow!
Glücklicherweise passt dieser Rumpf nahezu perfekt über den T-Rex 600. Ein paar modellbautechnische Anpassungen braucht's natürlich. Der Winter ist lang genug dafür...
Graupner Mega-Star 50 GFK-Rumpf

Auf dem Foto fehlen die hinteren Scheiben und das Höhenleitwerk
Der Rumpf erinnert mich auf den ersten Blick an einen JetRanger. Bei genauerer Betrachtung wird aber schnell klar: "det is aber keener".
Er ist schlanker, aerodynamischer und IMHO auch eleganter; gefällt mir sehr. Jedenfalls wirkt der Rumpf in Natura extrem viel schöner als auf den suboptimalen Bildern des Herstellers.
Betreffend dem Design habe ich mir natürlich auch bereits Gedanken gemacht. Voraussichtlich wird's eine Mischung aus Rega- und Patrouille Suisse-Heli werden:

Erste Anprobe
Der Rumpf passt erstaunlich gut - lediglich bei den Austritten für die Mechanik sind Anpassungen und Ausschnitte nötig.

Ein Starrantrieb auf dem Heck vereinfacht den Rumpfeinbau wesentlich. Der Heckkopf kann als Ganzes demontiert und die Mechanik mit Heckrohr in den Rumpf geschoben werden. Auch das Problem, den Riemen danach innerhalb des Rumpf auf korrekte Spannung zu bringen, entfällt natürlich komplett.

Wie auf dem obigen Bild zu sehen, habe ich den Rumpf hinten komplett durchgeschnitten , damit sich das Heckleitwerk von hinten über die Mechanik schieben lässt.

Mit einem Dremel sind Ausschnitte am Rumpf ein Kinderspiel. Und entgegen meinen Vorstellungen sind die gar heutzutage nicht mehr teuer. Dieses kleine geniale Tool hat mir viel Zeit gespart.
Die Montage/Demontage des Rumpfs soll einfach, schnell und beliebig wiederholbar möglich sein. Dafür habe ich einige Stunden nach KISS-Lösungen gesucht: "Keep it simple, stupid".
Die Schrauben des Kufengestells fixieren nun gleichzeitig die Helimechanik am Rumpf. Mit nur zwei (2!) hervorragend zugänglichen(!) Schrauben hält so nun alles zusammen. (Die hinteren Kufengestellschrauben sind nur mit dem GFK-Rumpf verschraubt.)
Wieso die Platte rot ist? Damit's auf den Fotos besser sichtbar ist... nein Quatsch, der Rumpf wird ja nachher auch rot.

Die Kabinenhabue wird unten ebenfalls vom Kufengestell fixiert. Für die Fixierung oben verwende ich das originale Kabinenhalterungssystem von Align. Ich musste es lediglich ein wenig umplatzieren.

Das komplette Montagematerial, welches Rumpf und Mechanik zusammenhält. Hinten wird der Rumpf nur mit Schaumstoff ausgestopft, so dass sich das Heckrohr nicht bewegen kann.
Für die Schwerpunktkorrektur sind vorne noch 65g Blei installiert.
Voilà... so sieht mein Baby nach der mechanischen Einpassung des Rumpfs nun aus. Elegant, nicht?

Die ersten Testflüge am 21.11. verliefen unspektakulär, alles funktioniert.

Bemalung
Um den Rumpf zu sprayen habe ich ein Negativ der Formen mit Oracover Folie geklebt. So lässt sich auch bereits gut abschätzen, ob und wie das nachher wirkt.

T-Rex 600 als Rotkreuz-Heli :-)
Beim Sprayen ist Geduld das Zauberwort. Jedenfalls, wenn man dazu eine Spraydose verwendet. Da muss ich mich immer wieder selbst daran erinnern. Viele dünne Schichten auftragen und immer wieder trocknen lassen. NICHT nochmal drüber, wenn's irgendwo noch nicht perfekt ist. Zuerst die Kanten, dann die Flächen...

24h, bzw. ca. 10 Spray-Benebelungen später:

Mit Disziplin und Geduld gelingt's auch mit der Spraydose perfekt. Die verwendete Farbe ist übrigens : M Budget rot
Wichtig ist ene möglichst staubfreie Umgebung... ich spraye die Teile draussen auf dem Balkon und lasse sie drinnen bei 20° trocknen. Wichtig ist, die Farbe vor dem erneuten Benebeln immer staubtrocken werden zu lassen.

Die Lackierung ist nicht schlecht gelungen - die Oracover-Folie lässt sich rückstandsfrei entfernen und ergibt perfekte Farbübergänge.
Der Heli kann sich bereits sehen lassen, oder?

Einen Trainerheli in einen Rumpf zu verbauen, bedeutet auch, unzählige Male die Mechanik einzusetzen und wieder zu entfernen. Sei's zum Testen, ein neues Teil anzubringen, die Zugänglichkeit des Empfängerakkus zu verbessern, Kabel zu verlegen, ... wie gesagt, unzählige Male. So wird der Heli meist erst vor einem Flug fertig montiert und nach der Rückkehr wieder demontiert: Blätter weg, Heck demontieren, Mechanik raus... schrauben darf einem also nicht zuwider sein. Aktuell ist der Heli wieder als Trainer konfiguriert, weil beim letzen Testflug seltsame Zuckungen am Heck auftraten, deren Ursache ich jetzt erst mal herausfinden und eliminieren muss. Parallel dazu bereite ich nun einige Scaleteile vor, welche ich noch am Rumpf anbringen will: Türscharniere (obwohl da gar keine Türen sind), Antennen und Haltegriffe. Reizvoll wäre noch ein Aussenspiegel. Auf Scheibenwischer verzichte ich aber wahrscheinlich.. naja, mal schauen.
Auf die Frage: "Wie fixiere ich die Scheiben am Besten?" habe ich inzwischen auch eine passende Antwort: "mit Haftpunkten" ( es handelt sichdabei um eine Knetmasse zum Aufhängen von Bildern - erhältlich in der Papeterieabteilung im Warenhaus)! Auf obigen Fotos sieht man bei genauerer Betrachtung gut, dass die Frontscheibe erst provisorisch eingesetzt ist.
Auf dem Foto unten sind die Scheiben fertig eingekittet. Sie halten bombenfest und sind trotzdem jederzeit wieder entfernbar.

Der Heli sieht noch realistischer aus mit einigen Scaleteilen, Beleuchtung und - wozu diese Parkzone Pilotenpuppen doch gut sind - einem Piloten :-)
Passanten gefällt das Modell sehr, jedenfalls verleitet es die Meisten zu Kommentaren wie: "der sieht wirklich aus wie echt!", oder "geile Maschine!". Jo - besser als 100% scale ist: 100% geil... *zwinker*
Achtung: das Heck-Abschlussstück des Rumpfs unbedingt mit Klebeband sichern!. Ich hatte das Teil nur gesteckt und bei Flug Nr 20 oder so löste es sich und krachte in den Heckrotor. 2 Kegelzahnräder des Starrantriebs waren daraufhin defekt.